Wer ein Essen ausrichtet, muss auf vieles achten. Besonders beim Eindecken des Tischs. Wie Messer, Gabel und Löffel laut Besteck Knigge richtig angeordnet werden, zeigen wir hier.
Ein festliches Abendessen zu veranstalten ist eine schöne Sache, die aber auch mit viel Aufwand verbunden ist. Das Menü muss gewählt, vor- und zubereitet werden, der Raum – speziell der Tisch – muss ansprechend dekoriert werden und dabei will man natürlich auch beim Eindecken alles perfekt machen. Schließlich möchte man seinen Gästen nicht nur zeigen, dass man sich Mühe gibt, sondern dass man auch das nötige Knigge Know-how hat! Unser Besteck Knigge hilft Ihnen auf die Sprünge.
Denn das richtige Eindecken bereitet oftmals Kopfzerbrechen. Welcher Löffel gehört wohin? Braucht man für alles ein separates Messer? Welches war noch mal die Fischgabel? Dekoration.de hat für Sie einige Anhaltspunkte und hilfreiche Tipps zusammen getragen:
Die richtige Besteck – Anordnung und Reihenfolge im Besteck Knigge
Grundsätzlich ist die Anordnung des Bestecks relativ logisch aufgebaut. Drei einleuchtende Grundsätze können die ersten Schritte schon einmal vereinfachen:
- Besteckteile, die man in der rechten Hand hält, liegen rechts vom Teller, diejenigen die man links hält, liegen links
- Was man zuerst benötigt, liegt außen, so dass man sich Gang für Gang näher an den Teller heranarbeiten kann
- Kleine Besteckteile, die erst später benötigt werden, wie Dessert- und Käsebesteck liegen oberhalb des Tellers
Keine Sonderregeln für Linkshänder
Löffel und Messer sind also rechts vom Teller abzulegen, weil diese mit der rechten Hand am besten gehalten werden. Für Linkshänder gilt übrigens: Das Besteck sollte so liegen gelassen werden. Man kann beim Aufnehmen der einzelnen Teile diese allerdings unauffällig austauschen.
Dessertlöffel und -gabeln werden quer oberhalb des Tellers so gelegt, dass der Griff jeweils zu der Hand zeigt, mit der er auch aufgenommen wird: der des Löffels nach rechts und der der Gabel nach links.
Die Anordnung des Bestecks richtet sich nach dessen Gebrauch
Folgende Ausnahmen sollten bei der Grundanordnung beachtet werden:
1. Bei einem Spaghettigericht kann ausnahmsweise der Löffel links und die Gabel nach rechts gelegt werden, da Spaghetti die im Löffel aufgerollt werden mit der Gabel in der rechten Hand gegessen werden können.
2. Sofern ein separater Brotteller mit Brot- oder Buttermesser gedeckt wird – der Teller steht in dem Fall links neben der Gabelreihe – so wird das Brotmesser nicht zu den anderen Messern gelegt, sondern liegt direkt auf dem Brotteller und zwar senkrecht auf dem rechten Rand.
Der feine Unterschied: Details beim Eindecken des Bestecks
Die bloße Anordnung der Besteckteile ist sozusagen die Pflichtdisziplin beim Besteck Knigge. Kleine Details machen den Tisch aber erst zu einer festlichen Tafel.
Natürlich sollten Sie darauf achten, dass alle Messer mit der Schneide nach links gelegt werden. Nur so hat man das Messer auch direkt richtig in der Hand und minimiert zudem Verletzungsgefahren.
Bei vielen verschiedenen Gängen ist man inzwischen dazu über gegangen, rechts vom Teller nicht mehr als vier, links höchstens drei Besteckteile einzudecken. Sollten Sie dennoch mehr benötigen, werden diese Teile beim jeweiligen Gang zusammen mit dem Teller nachserviert.
Richtige Anordnung der Gabeln
Bei der genauen Positionierung des Bestecks wird beim innersten Bestecksatz begonnen. Dieser wird direkt neben dem Teller mit einer Daumenbreite Abstand zur Tischkante abgelegt.
Weitere Messer und Löffel werden heutzutage in der Regel auf einer Höhe mit dem innersten Messer gelegt.
Auf der linken Seite des Tellers hingegen wird die zweite Gabel ein wenig nach oben versetzt positioniert. Die Zinken dieser Gabel sollten in etwa auf der Höhe beginnen, wo die letzte Gabel aufhört. Die nächst folgende Gabel wird dann wieder genau so abgelegt wie die Innerste.
Welches Besteck für welche Speise?
Die konkrete Anordnung der Besteckteile hängt natürlich von den jeweiligen Gängen ab. Wie bereits im Besteck Knigge erwähnt, liegen die zuerst benötigten Gabeln, Löffel und Messer ganz außen. Oftmals besteht dennoch Unsicherheit, welches Besteck nun für welche Speise gedacht ist. Daher haben wir für Sie eine kleine Übersicht zusammen gestellt:
Als Vorspeise wird häufig Salat oder Fisch gereicht. Die Salatgabel ist relativ klein und in der Regel vierzinkig. Tipp: Wenn Sie die Salatgabel kühlen, bleibt der Salat besonders knackig und schmeckt sehr frisch. Die Fischgabel hat ebenfalls vier Zinken, die allerdings relativ kurz sind, so dass eine größere Fläche entsteht.
Die Hauptspeise wird mit einer Tafelgabel oder einer Menügabel eingenommen. Beide haben vier lange Zinken. Die Menügabel ist ein wenig kleiner als die Tafelgabel.
Für das Dessert wird oft eine Kuchengabel oder Dessertgabel (auch Mittelgabel genannt) benötigt. Die Dessertgabel, die auch für Vorspeisen genutzt werden kann, ist vierzinkig und etwas kleiner. Die Kuchengabel ist ebenfalls klein, hat aber nur drei Zinken.
Neben den alltäglichen Gabeln gibt es auch noch eine Reihe an Spezialgabeln. Dazu gehört beispielsweise die Schneckengabel. Sie ist leicht zu erkennen, da sie nur zwei lange Zinken hat. Die Austerngabel sieht mit ihren drei sehr kurzen Zinken und der großen Fläche sehr ähnlich aus wie eine Fischgabel. Schließlich gibt es noch die Pellkartoffelgabel, die mit drei räumlich auseinander stehenden, sehr schmalen Zinken perfekt für sicheren Halt beim Schälen geeignet ist.
Messerarten
Das oft bei der Vorspeise genutzte Fischmesser hat eine scharfe Spitze und eine zahnlose Fläche. So lässt sich der Fisch leicht zerteilen, ohne dass das Muskelfleisch zerfällt.
Buttermesser, die oft zu kleinen Appetizern gereicht werden, sind vorne eher stumpf, oft sogar rund und haben eine breite Streichfläche.
Die Hauptspeise wird mit dem Tafel- oder Menümesser geschnitten. Beide sind vorne leicht rund und haben eine Zahnung an der Schneidefläche.
Häufig wird zudem ein spezielles Steakmesser serviert. Dieses ist vorne sehr spitz und hat eine scharfe Klinge.
Beim Dessert können sehr unterschiedliche Messer zum Einsatz kommen: Das allgemeine Dessertmesser ist relativ klein und vorne abgerundet. Bei Bedarf kann das Dessertmesser auch bei der Vorspeise eingesetzt werden. Es eignet sich, um beispielsweise Eierspeisen zu zerteilen.
Bei einer gemischten Käseplatte wird ein spezielles Käsemesser genutzt. Dieses ist klein und scharfkantig. Oftmals sind an der Spitze zwei angedeutete Zinken, mit denen der abgeschnittene Käse aufgespießt werden kann. Zudem ist die Schneidefläche häufig mit großen Löchern versehen, so dass weiche Käsesorten beim Schneiden weniger haften bleiben.
Oft gefürchtet, aber leicht zu erkennen: Fischbesteck
Ein Kaviarmesser erinnert eher an einen Löffel, da es vorne eine stumpfe, runde Verbreiterung aufweiset. Obstmesser hingegen sind sehr spitz, scharf und relativ klein. So lässt sich das Obst ideal schälen und zerkleinern.
Löffelarten
Suppe ist eine gern servierte Vorspeise. Der dafür genutzte Suppenlöffel hat eine große, ovale Fläche. Im Gegensatz dazu ist ein Bouillonlöffel kleiner und hat eine kreisrunde Fläche, wodurch es einfacher ist, die Flüssigkeit aus der Suppentasse zu löffeln. Für Kompott wird oftmals ein Dessertlöffel verwendet, der ein wenig kleiner ist.
Sofern für die Hauptspeise ein Löffel benötigt wird, hat dieser wie der Suppenlöffel eine große, ovale Fläche.
Beim Dessert kommen in den meisten Fällen langstielige Eislöffel mit kleinen Flächen zum Einsatz, die vorne oval oder leicht abgeflacht sein können. Der bereits erwähnte Dessertlöffel wird hingegen beispielsweise für Obstsalat genutzt. Einen Speziallöffel gibt es für Kiwi. Dieser hat seitlich eine spitze Zacke, die das Einschneiden der Schale ermöglicht.
Moderne Dekoration auf dem gedeckten Tisch
Mit einer modernen Dekoration lässt sich der Tisch auch bei Verwendung von wenig Besteck optimal in Szene setzen. Auf dem gezeigten Bild wurde die passende Serviettenfarbe mit der modernen Vase „Pure“ von ICONIC HOME kombiniert. So ergibt sich ein stimmiges Bild. Dank der moderne Vase als Blickfang, kann auch ein minimal eingedeckter Tisch in Szene gesetzt werden.
Fotos:
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